Swedish Open 2024

Am späten Donnerstagabend machten wir uns auf den Weg nach Vestervik zu den schwedischen Meisterschaften. Nach einer 12-stündigen Fahrt durch die Nacht wurden wir von Sonnenschein in den schwedischen Schären empfangen. Am Vereinsgelände angekommen, bauten wir die Boote auf. Neben der J/24 “Rotkäppchen” haben wir uns aufgrund der regen Teilnahme noch ein zweites Boot – das KV-Boot „Manni 12“ – geliehen, um mehr Vereinsmitgliedern die Teilnahme zu ermöglichen.

Tag 1

Das Regattagebiet lag im Herzen der Bucht von Vestervik und wird durch eine traumhafte Kulisse aus schwedischen Häuschen, kleinen Inseln und Wäldern geprägt. Nachdem die Boote getrimmt waren, ging es gegen 16 Uhr aufs Wasser für die ersten Wettfahrten. Am Freitag waren zwei Wettfahrten geplant, die durch ordentlich Zeng (Jakobs Windeinheit für viel Wind) sowie Dauerregen pünktlich zum 5-Minuten-Start geprägt waren.

Bericht Manni 12 
Auf der ersten Kreuz der ersten Wettfahrt gab es direkt das erste Malheur. Die Winschkurbel wollte nicht mehr weiter die Regatta fahren und entschied sich kurzerhand, von Bord zu springen – zum Glück gab es noch eine zweite als Ersatz an Bord von Manni 12. Man sollte meinen, man lernt aus Fehlern, jedoch ging in der zweiten Wettfahrt der Vilocitek (Taktikcomputer) über Bord. Zum Glück ist dieser mit einer atemberaubenden Schwimmtechnik ausgestattet, sodass wir nach vier Anläufen unser Setup wieder komplett hatten.

Bericht Rotkäppchen 
Tabea wäre fast von Bord gegangen, Lorenz fiel beim Anlegen ganz ins Wasser, ansonsten lief alles tippi-toppi. Nach einem ersten Einblick in das Segelrevier ging es gegen 20 Uhr wieder in den Hafen. Die Ergebnisse sind bei beiden Booten noch verbesserungsfähig. Zum Abend gab es eine ordentliche Ladung Hotdogs vom Veranstalter, die aufgrund der ganzen Fahrerei im müden Zustand genossen wurden.

Tag 2 

Nach einer sehr erholsamen Nacht ging es früh morgens wieder zum Club für den zweiten Wettfahrttag. Es erwartete uns noch mehr Druck im Tuch als gestern (Jakobs Windeinheit für noch mehr Wind). Gesegelt wurden vier Wettfahrten bei herrlichen Segelbedingungen von 20 Knoten, in Böen bis zu 28.

Bericht Manni 12
Traumhaft in den Tag gestartet, haben wir unsere erste Wettfahrt mit dem 5. Platz beendet. Bei der zweiten Wettfahrt dann direkt der nächste Zwischenfall. Die Zeit zählt runter, 30 Sekunden bis zum Start, doch dann fliegt uns der Genua-Block um die Ohren. Zum Glück hatte sich nur der Schäkel gelöst und konnte schnell wieder angebaut werden. Aus zweiter Reihe geht das Rennen für uns weiter. Wettfahrt 3 und 4 liefen ebenso gut wie die ersten beiden. Mit den Plätzen 5, 5, 5 und 7 geht es nach einem erfolgreichen Segeltag wieder in den Hafen.

Bericht Rotkäppchen 
Nach einem traumhaften Start lief die erste Kreuz wie am Schnürchen. Eine gute Taktik brachte uns auf Platz 3 bei der ersten Tonnenrundung. Durch die Windbedingungen wurde es jedoch zum Verhängnis, ohne Spi auf den Downwind zu gehen. Mit wenig Gewicht auf der Kante im Vergleich zu anderen Booten wurde defensiv gesegelt. Und Tabea wäre fast von Bord gegangen.

Wie bei jeder schwedischen J/24-Meisterschaft gab es am Samstag die berühmte Dinnerparty. Eingeleitet von herrlichem Essen, ging es in eine erste „Preisverteilung“ von der schwedischen Klassenvereinigung mit einer Handvoll Sachpreisen von Sponsoren. Der Abend wurde von einer kleinen Band aus dem Club mit gemeinsamen Gesängen zwischen den Seglern mit internationalen Songs begleitet. Einfach eine gelungene Sause.

Tag 3 

Jakobs Wetterbericht: Der Wind hat wie am Vortag gebraten.

Bericht Manni 12 
Nach einem taktischen Fehler an der Luvtonne haben wir einige Plätze im ersten Rennen verloren. Wie wir später feststellen mussten, war dies die Wettfahrt, die uns den Sieg des besten internationalen Teams kosten würde. Der Druck auf die zweite Wettfahrt war also hoch. Sauber zirkelten wir in der ersten Kreuz zur Luvtonne, ständig im Kampf, ein Boot zwischen uns und Team Forch Gock zu bekommen. Doch dann ein kleiner Fehler und das Spifall klemmte im Topnant. Spi wieder runter, alles fixen und weiter geht’s. Immer noch sind wir im direkten Kampf mit unserem Konkurrenten. Starke Böen rissen das Feld immer wieder auseinander und führten es wieder zusammen. Am Ende kamen wir knapp vor Forch Gock ins Ziel, sodass der Preis für das beste internationale Team mit einem Punkt Vorsprung nicht an den YCM ging. Die Meisterschaft wurde mit Platz 7 beendet.

Bericht Rotkäppchen 
Der heutige Tag lief nicht gut. Entkräftet von den letzten Tagen ging es auch heute ohne Spi um den Kurs. So blieb ein guter Einblick auf all die Boote, die den Spinnaker nicht unter Kontrolle hatten und pausenlos in den Böen umgehauen wurden. Am Ende des Tages wurde Platz 10 erzielt.

Vielen Dank für die Gastfreundschaft an die Organisatoren für dieses großartige Event und dafür, dass wir zwei Schwedenflaggen mit nach Hause nehmen durften. Wir freuen uns aufs nächste Jahr!

Euer Team Rotkäppchen: Lorenz, Adele, Tabea, Lale, Lea
und das Team Manni 12: Jakob, Rollo, Christoph, Tjark

Kontaktinformationen
Steganlage Alsterufer 2, 20354 Hamburg
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